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Pflege und Reparatur

Zu der Zeit, als ich meine Anlage noch regelmäßig aufbaute, habe ich so manches Mal zu den HO-Modellen geschielt. Die wiesen schon damals Details auf, die man bei den Spur 0-Modellen vergeblich suchte. Zum Glück habe ich meine Lokomotiven und Wagen nicht "verbessert", so daß sie heute noch weitgehend im Originalzustand sind.

Heute bin ich der Meinung, daß man die Zeuke- und Liebmann-Modelle nicht verbessern kann, denn sie beziehen ihre Wirkung aus dem Weglassen von Details. Dabei wurden unsinnige Farbgebungen oder sinnlose Gestaltungen vermieden, wie sie heute zu hin und wieder angebotenen Spielzuegeisenbahnen gehören. Es handelt sich bei den Liebmann- und Zeuke-Bahnen um elektromechanisches Spielzeug, das durchaus das Prädikat "pädagogisch wertvoll" verdient, wie es damals hieß.

Bei der Pflege und Reparatur der Modelle wird der Sammler strengere Maßstäbe anlegen müssen als der Modelleisenbahner, der seine Modelle im Betrieb erleben möchte. Beide sollten jedoch Neulackierungen der Modelle tunlichst vermeiden. Bei großflächigen Roststellen oder Farbabplatzungen infolge Korrosion der Aluminiumplatten ist zunächst zu überlegen, ob die Schadstellen mit einem nachgemischten Lack ausgebessert werden können.

Zeuke-Modelle sind mit Schiebebildern dekoriert, die farblich wohl nur von Spezialisten nachgebessert werden können. Keinesfalls mit Farbe überstreichen, wenn es sich nicht um ein doppeltes Stück in der Sammlung handelt.

Leider liegt das Hauptproblem bei den Lokomotiven. Wer über kein Ersatzteillager verfügt, kann Zeuke-Lokomotiven nur sehr bedingt reparieren. Hauptverschleißteile sind die Pilzschleifer, die Kohlebürsten und der Kommutator. Wer über eine Drehbank verfügt, kann neue Pilzschleifer aus Messing drehen. Schwierig wird es beim Kommutator. Ich habe ihn bei einer Lokomotive aus kupferkaschiertem Leiterplattenhalbzeug ersetzt.

Wer auf einen störungsfreien Spielbetrieb wertlegt, sollte sich an den Nachbau des Fahrwerks samt Antrieb wagen und das alte Fahrgestell als Ausstellungsstück aufbewahren. Die kleine Tenderlokomotive T 48 zeigt, wie das aussehen könnte.

Wer nur den Motor ersetzt, wird über kurz oder lang diesen Schritt bedauern.

Original-Ersatzteile oder nachgebaute Teile sind zu finden bei:

Alte Blechspielzeugeisenbahnen
Herr Köster ist zwar auf Blechspielzeugeisenbahnen Nürnberger Spielzeughersteller spezialisiert, doch er bietet auch Material von Liebmann und Zeuke an.

Eine offensichtlich nie versiegende Fundgrube ist ebay. Der folgende Link weist direkt auf die Auktionsangebote zu Liebmann- und Zeuke-Eisenbahnen:

ebay - Liebmann & Zeuke

Ein weiterer Tip ist die ungarische Firma Deák Modellsport, die 32 mm-Lokräder mit und ohne Zapfen, Lokvorläuferräder (im Durchmesser wie die Räder der Zeuke FD 50), Wagenräder und Puffer aus Metall sehr preiswert als Ersatzteile anbietet. Unbedingt mal reinschauen, es lohnt sich. Wer Wagen braucht, kann dort Märklin-Replika finden.

Zur regelmäßigen Pflege unserer Modelle zählt maßvolles Ölen aller Lagerstellen. Nähmaschinenöl eignet sich gut dazu. Auch alle Metallteile sollten mit einem Ölläppchen hin und wieder abgewischt werden, dann glänzt alles wie neu!

Aus der Zeuke-Gebrauchsanweisung

Zeuke-Bahnen

baut man am besten auf dem Fußboden auf. Bei Inbetriebnahme der Anlage ist zu beachten:

  1. daß die angegebene Voltzahl und Stromart auf Transformator und Hauszähler übereinstimmen,
  2. daß die Schienen gut zusammengesteckt sind. (Ein über die Endschwellen der beiden Schienen gezogener Gummiring verbessert und sichert zusätzlich den Zusammenhalt der Schienen.)
  3. daß alle Räder der Fahrzeuge richtig auf den Schienen stehen, und die beiden gleichfarbigen Bananenstecker der Stromanschlußschwelle in die Trafobuchsen 1 und 3, der andersfarbige Stecker in die Buchse 2 gesteckt werden. Der Fahrregler-Knopf des Transformators muß auf "0" stehen. (Die Trafobuchsen 4 und 5 geben 20 Volt und sind für den Anschluß von el. Zubehör wie Lampen und el. magnetischen Weichen vorgesehen.)
  4. daß nun erst der Netzstecker des Transformators in die Zimmersteckdose gesteckt wird. Die neuartige Einknopfbedienung des ZEUKE-Transformators ermöglicht die Änderung der Fahrtrichtung durch einfaches Drehen des Drehzeigers nach rechts oder links bei gleichzeitiger Regulierung der Fahrgeschwindigkeit. Man vermeide das unnatürlich schnelle Rasen der Züge und bedenke, daß auch in Wirklichkeit der Lokomotivführer vor Kurven, Weichen usw. die Geschwindigkeit seines Zuges herabmindert. Bei Änderung der Fahrtrichtung muß wie genau im Großen, die Maschine erst angehalten werden.
  5. daß man Kurzschluß in der Anlage sofort behebt. Kurzschluß zeigt sich durch ein klapperndes geräusch im Trafo an, welches der eingebaute Kurzschluß-Automat erzeugt. Daraufhin drückt man den Hebel, der sich auf der oberen Fläche des Trafos befindet, in Pfeilrichtung nach vorn, um so den Kurzschlußautomaten wieder einzuschalten. Bei wiederholtem selbsttätigen Abschalten muß der Fehler in der Anlage gesucht werden. Diese Fehlersuche geschieht in folgender Weise: Man entfernt die Lokomotive vom Gleis und gibt nun mittels des Fahrtreglers Strom in die Gleisanlage. Springt jetzt der Hebel des Kurzschlußautomaten nicht mehr heraus, so liegt der Kurzschluß in der Lok, springt der Hebel trotzdem heraus, muß weiter gesucht werden. Man entfernt einen Wagen nach dem anderen vom Gleis, gibt jeweils Strom und probiert weiter in der erwähnten Weise. Tritt der Kurzschlußautomat bei Stromzufuhr nach Entfernung sämtlichen rollenden Materials immer noch in Tätigkeit, dann liegt der Fehler in der Gleisanlage. Man entfernt nun ein Gleisstück nach dem anderen, gibt jeweils wieder Strom und probiert solange bis der Kurzschlußautomat nicht mehr anspricht. Das zuletzt herausgenommene Gleisstück hat den Kurzschluß bewirkt und muß neu isoliert werden. Auf keinen Fall darf der Automatenhebel der Kurzschlußsicherung festgeklemmt werden, da sonst die Gefahr des "Durchschmorens" des Trafos besteht. Die Schutzkappe des Trafos darf nur von Fachleuten geöffnet werden, Laien und Kinder halte man davon fern,
  6. daß man das Ölen der sich bewegenden Teile der Fahrzeuge nicht übertreibt. Gutes dünnflüssiges und harzfreies Schreibmaschinenöl sparsam mit einem Drahtende aufgetragen erfüllt den Zweck. Besondere Pflege benötigen die Lagerstellen der Motorwelle, wobe die eine genau zwischen den beiden Kohlenführungen liegt und die andere auf der gegenüberliegenden Seite oberhalb des Doppelzahnrades. - Schienen, Laufflächen der Räder und die Kollektorscheibe des Motors müssen jedoch ölfrei bleiben,
  7. daß das Kuppeln mit der ZEUKE-Patentkupplung möglichst nicht in der Kurve, sondern auf gerader Strecke erfolgt. Die ZEUKE-Patentkupplung, mit der alle Wagen und Zugmaschinen ausgerüstet sind, erlaubt nicht nur ein automatisches Kuppeln der Wagen, sondern auch ein selbsttätiges Entkuppeln mit Hilfe der Entkupplungsschiene. - Die Möglichkeit, den ganzen Zug rückwärts fahren zu lassen, ohne daß die Wagen seitlich aus den Schienen gedrückt werden, bildet einen weiteren Vorteil der ZEUKE-Kupplung. Auch das Entkuppeln mit der Hand ist leicht gemacht: mit zwei Fingern drückt man die kleinen Kupplungshebel oberhalb der Splinte in Richtung zu den Wagen hin auseinander, dabei heben sich die Haken und die Wagen sind entkuppelt.

Achtung bei Mitverwenden von Teilen fremder oder älterer Systeme!

Zeuke-Lokomotiven mit Fernschaltung
kann man nur in Verbindung mit ZEUKE-Trafos und Zeuke-Schienen der neuen Ausführung ab März 1950 verwenden, sie fahren nicht in Zusammenstellung mit fremden oder älteren Fahrzeugen, Schienen, Kreuzungen, Weichen usw. Besonders ist darauf zu achten, daß nur Wagen mit isolierten Radsätzen Verwendung finden. Auch alle drei Schienenprofile des Gleisstückes müssen voneinander isoliert sein. Nichtbeachtung dieser Vorschrift führt zur Zerstörung des Motors, deshalb kann für Motorschäden dieser Art genau wie für Bruchschäden keine Fabrik-Garantie übernommen werden.


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