Liebmann: Tenderlokomotive T48
Die Tenderlokomotive T 48 ist wahrscheinlich das Ergebnis einer frühen Zusammenarbeit mit der Fa. Zeuke in Berlin. Beide Firmen verwendeten das gleiche Bakelit-Gehäuse, haben jedoch das Fahrwerk selbst entwickelt und gebaut. Bei Liebmann hat man an der Tradition der großen Stirnlampe festgehalten, obwohl die entsprechenden Öffnungen für Miniaturlampen im Gehäuse vorbereitet sind.
Die Liebmann-T 48 ist eine Rarität, die T 48 von Zeuke dagegen eher ein Massenprodukt.
Elektrische Lokomotive Nr. T 48 Tenderlok, aus stabilem Kunststoff, äußerst formschön, mit einer Stirnlampe, massive Speichenräder und Anhängekupplung. Alle blanken Teile sind vernickelt. |
Das hier abgebildete Exemplar ist mit vernickelten Rädern ausgerüstet und noch vorzüglich erhalten. Im Begleittext des Auktionsangebots (ebay, 11.03) wird der "Wehrmachtsmotor" hervorgeheben, mit dem das Modell bestückt ist. Dazu ist anzumerken, daß Zeuke anfangs auch auf diese Motoren zurückgegriffen hat. Allerdings war das Bakelitgehäuse bereits für einen anderen Motor mit von außen zugänglichen Motor-Bürstenabdeckungen vorgesehen, wie bei der T 48 ganz unten realisiert.
Ein Liebmann-Handmuster der T 48? |
Liebmann-T48 |
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Zeuke-T48 |
Märklin T66/12910 |
Die Tenderlokomotiven T 48 und die Märklin T 66/12910 im Vergleich. Die T 66 erzielt ungleich höhere Preise als ihre "Kunststoffschwestern", obwohl sie ebenso wenig als Modellokomotive bezeichnet werden kann.
Die Einheitslokomotive BR 64 der Deutschen Reichsbahn, die allen Modellen als Vorlage diente, hat wenig Ähnlichkeit mit diesen stark vereinfachten Ausführungen.
Dieses Exemplar weist nicht die typische Stirnlampe auf. Offenbar wurde auf die Beleuchtung ganz verzichtet. Man kann darüber spekulieren, ob das Original-Gehäuse später einmal gewechselt wurde, oder ob es sich tatsächlich um eine Modellvariante handelt. Für ein Original-Liebmann-Gehäuse spricht allerdings das Liebmann-Firmenschild, das, soweit man erkennen kann, im Lokgehäuse angebracht ist. |